Adolphe Sax und sein Saxophon

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Ich erinnere mich noch an meinen ersten Abend in einer kleinen Salsa-Bar in Berlin. Stickige Luft, gedämpftes Licht, ein DJ, der mehr Gefühl als Technik hatte – und plötzlich dieser Mambo-Rhythmus. Kein weichgespülter Salsa, sondern etwas Rohes, Ehrliches. Ich stand am Rand, das Glas in der Hand, und konnte die Füße trotzdem nicht stillhalten.
Damals wusste ich noch nicht, dass diese Musik eine ganze Welt von Tänzern hervorgebracht hat, die wie lebende Rhythmusmaschinen wirken – und dass ich ihnen irgendwann stundenlang auf YouTube zusehen würde, anstatt meine Steuererklärung zu machen.
Wenn dich der Unterschied zwischen Mambo und Salsa interessiert – ja, es ist mehr als nur ein anderer Beat – habe ich dazu einen eigenen Artikel geschrieben.
Wer sich ernsthaft mit Mambo beschäftigt, kommt an Eddie Torres nicht vorbei. Er gilt als der Mann, der den New York Style (On2) populär gemacht hat. Seine Bewegungen sind flüssig, fast so, als würde er den Beat nicht nur hören, sondern in den Gelenken speichern.
Mehr zu den typischen Mambo-Tanzstilen – inklusive On1, On2 und kubanischen Varianten – findest du in unserem Style-Guide.
Torres unterrichtet seit Jahrzehnten, und trotzdem wirkt er auf der Bühne nie wie ein Lehrer, sondern wie jemand, der immer noch den ersten Rausch dieses Tanzes spürt.
Wenn Eddie Torres der Einzelkünstler ist, dann ist Yamuleé das perfekt eingespielte Orchester. Ihre Shows sind technisch präzise, aber nie steril. Jeder Akzent sitzt, jede Drehung hat Energie. Besonders beeindruckend: ihre Übergänge zwischen schnellen Shines und Partnerwork, die so glatt wirken, dass man denkt, sie hätten heimlich Telepathie.
Wenn du dich fragst, wie man Shines im Mambo sauber und rhythmisch tanzt, findest du in unserem Trainingsteil wertvolle Tipps.
Frankie Martinez ist derjenige, der den Mambo ständig neu erfindet. Er bricht bewusst mit Konventionen, mischt Afro-Kubanische Elemente ein und lässt in seinen Shines oft Bewegungen auftauchen, die eher nach zeitgenössischem Tanz aussehen.
Manche Puristen schütteln darüber den Kopf. Ich nicht. Ich finde, er zeigt, dass moderner Mambo atmet. Dass er wachsen darf.
Von Eddie Torres habe ich gelernt, dass Technik nicht kalt wirken muss.
Von Yamuleé, dass Teamwork nicht bedeutet, die eigene Persönlichkeit zu verlieren.
Und von Frankie Martinez, dass man Regeln kennen muss, um sie brechen zu können.
Und ja – manchmal stehe ich nachts in meiner Küche, Kopfhörer auf, improvisiere ein paar Shines und denke: Das ist genau der Moment, warum ich diesen Tanz nicht aufgebe.
Für mich ist Mambo wie eine Sprache, die man nicht nur sprechen, sondern fühlen muss. Diese Tänzer sind nicht einfach nur „die Besten der Welt“. Sie sind Übersetzer zwischen Musik und Körper.
Wenn du tiefer eintauchen willst: In unserem Artikel zur Geschichte des Mambo findest du Hintergründe zur Entstehung dieses Stils – vom kubanischen Ursprung bis zu den Clubs in New York.
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